1931
Die Erwerbslosigkeit in Deutschland wächst. Im Platzheim wird gebastelt und kunstgewerbliche Gegenstände hergestellt, die zum Verkauf angeboten werden.
Das Geld wird für Wanderfahrten und Freizeitwochen verwendet.
1933
Das Deutsche Turnfest in Stuttgart wird zu einer glanzvollen Demonstration. Auch Styrumer Turner haben daran teilgenommen und kehren als Sieger zurück.
1. Vorsitzender: Wilhelm Mertins
1935
Der Turn- und Spielbetrieb lässt merklich nach. Das politische Leben beansprucht den einzelnen immer mehr. Noch wenige Mitglieder nehmen regelmäßig am Turnbetrieb teil. Dann folgt die Auflösung der Deutschen Turnerschaft und die Eingliederung in den Reichsbund für Leibesübungen, Fachschaft 1.
1938
Deutsches Turnfest in Breslau. Viele Mitglieder fahren zur schlesischen Hauptstadt und erleben das letzte Fest vor dem 2. Weltkrieg.
1. Vorsitzender: Gottfried Behmerburg – 1939 – 1945
(2. Weltkrieg zeitweise Stellvertreter Wilhelm Hoffmann)
1940
August Museiko erzielt im Diskuswurf 42,75 m.
1939-1945
Alle wehrpflichtigen Turner werden einberufen. Die Daheimgebliebenen sind dienstverpflichtet. Nur zum Teil wird in den ersten Kriegsjahren noch Sport betrieben, nach und nach jedoch zwangsläufig eingestellt. Im Bombenhagel wird auch Mülheim stark zerstört. Unser Platzheim mit allen Sportgeräten wird ebenfalls vernichtet. Viele Familien werden evakuiert. Die Verbindung zu den Soldaten wird zum Teil durch Rundbriefe aufrecht erhalten. Herta Rohde, Willi Hoffmann und Fritz Bertzky sind hier besonderes zu erwähnen.
Das Ehrenmal wird durch Bombenabwürfe beschädigt und das Styrumer Rathaus zerstört.
Der 2. Weltkrieg ist vorbei. Not und Elend überall. Der Zusammenbruch ist total. 48 Tote und Vermisste hat unser Verein zu beklagten. Viele befinden sich noch in Gefangenschaft. Einmarsch der Siegermächte. Turn- und Sportvereine werden verboten.
Die ersten Soldaten und Evakuierten kehren heim. Ab Juni 1945 finden sich Mitglieder unter Fritz Bertzky zusammen, um den Vereinsbetrieb wieder aufzunehmen.
Auf dem Turnplatz an der Augustastraße begannen unter primitiven Verhältnissen, Platzheim und Geräteraum waren zerstört, die ersten Übungsstunden. In Seite 3 von 13 der Halle an der Mellinghofer Straße turnten einige Unentwegte unter der Leitung von E. Dreischärf und J. Ahl. Das Handballspiel wurde mit Begeisterung von jungen und älteren Mitgliedern betrieben.
Nach erlaubter Neugründung der Vereine im Jahre 1946 beginnen die ersten offiziellen Handballspiele. Leichtathleten und Handballspieler erzielten unter den damaligen schlechten Nachkriegsbedingungen beachtliche Leistungen und Erfolge.
Dankbar wollen wir der Männer und Frauen gedenken, die von 1945 - 1952, vor allem für den Wiederbeginn und -aufbau des Vereins, gewirkt haben. Stellvertretend für alle sei an Karl May, Mathias Krapoth und Georg Lantermann erinnert, die zu dieser Zeit den Turnrat leiteten. Ehrenvorsitzender wurde Carl May. Besondere sportliche Höhepunkte: Bezirksmeisterschaft der Frauen- Handballmannschaft 1947/48. Zweimaliger Gewinn der begehrten Trophäe des "Mülheimer Schiffes" durch unsere Leichtathleten.
Im Hochsprung schafft Armin Emmerich 1,85m.
1. Vorsitzender: Matthias Krapoth – 1947 – 1949
1. Vorsitzender: Georg Lantermann – 1949 - 1952
1951
Wiederaufbau unseres Jugendheimes.
1952
1. Vorsitzender: Gottfried Behmerburg
1953
Aufstieg der 1. Handballmannschaft von der Bezirksklasse zur Landesliga.
Das Deutsche Turnfest in Hamburg wird von fast 50 Mitgliedern besucht. Im Anschluss ein 3-wöchiges Seezeltlager auf Sylt.
1955
75-Jahrfeier mit Pastor Dr. E. Neuendorff als Festredner im Altenhofsaal. Aufführung des Tanzspiegels von Hermann Grauerholz "Mein Land am Strom". Einweihung unseres Ehrenmales, das eine neue Platte erhält, am Jugendheim im Styrum. Stiftung einer neuen Fahne und Weihe durch den Baukulturwart Rudi Schröder. Ende 1955 Herausgabe unserer Vereinsmitteilung "Dein Turnverein".
1956
Unser Mitgliederbestand wächst auf 513.
1. Vorsitzender: Erich Bohnenkamp
1958
Wiederaufstieg der 1. Handballmannschaft in die Landesliga. Versetzung des Ehrenmales zur alten Stelle (jetzt Schule am Marktplatz).
1. Vorsitzender: Gottfried Behmerburg
1959
50-Jahrfeier der Frauen- und Mädchenabteilung mit einer Veranstaltung im Odeon-Theater. A. Schreiber und H. Grauerholz schrieben Text und Musik zu dieser gehaltvollen Feier.
1960
Erneuter Aufstieg der 1. Handballmannschaft in die Landesliga.
623 Mitglieder werden gezählt.